Samstag, 24. April 2010

Ron Paul's What If ? Remastered


Pazifismus ist nicht "links". Liberalismus pocht auf konsequente Gewaltlosigkeit - friedliche Außenpolitik und minimale Zwänge von Seiten des Staates. Steuern sind eine Form von Gewalt, deren Anwendung gut begründet sein muss.

Donnerstag, 15. April 2010

I-Fire- Freiheit

"Linke Musik" für Liberale? - Aufräumen mit Vorurteilen

"Der eine sagt das und der andere sagt dies,

alle beiden haben Recht, kommt darauf an wie man's sieht."

- I-Fire (dt. Reggae-Band aus Hamburg) in "Zwei Dinge".

Es stimmt: Die Musik, die ich mir gerne anhöre, hat linke oder sogar linksradikale Texte. Vor ein paar Tagen wurde ich gefragt, wie das denn mit meiner eigenen politischen Einstellung zusammenpasst. Die Antwort ist: Sehr gut, denn liberal sein heißt skeptisch bleiben. Skeptisch und undogmatisch.

Die Philosophie des britischen Denkers Isaiah Berlin (1909-1997) ist für mich die Quintessenz dessen, was ich zur Grundlage meiner politischen Überzeugungen zu sagen habe: Der "real existierende Pluralismus", die Vielfalt unter den Menschen, macht es für uns notwendig, eine Staatsform zu finden, in der die verschiedenen Meinungen am besten in einen Austausch treten können, d.h. eine Gesellschaft, in der die größtmögliche Freiheit herrscht. Deshalb ist der Liberalismus die politische Richtung, die am ehesten der Vielfalt unter den Menschen gerecht wird.

Auf der Basis dieses Politikverständnisses kann man nun einen Blick auf die politische Musik in Deutschland werfen: Hierbei ist es nicht schwierig, große Parallelen zwischen der Stoßrichtung linker Protestmusik und den Idealen des Liberalismus zu erkennen. Staatskritik und die Themen Bürgerrechte und Pazifismus sind oft Mittelpunkt der Texte. Dabei kann man z.B. an Mono & Nikitaman mit "Ausser Kontrolle", Benjie mit "Wachtmeister", oder, wenn man eher in die elektronische Richtung geht, an Egotronic mit "Die Partei hat immer Recht" oder Plemo and Rampue mit "fancy uncontrolled" denken. Das sind nur ein paar Beispiele, wie sich liberale und linke Positionen in Songtexten sehr ähnlich sind.

Und selbst da, wo linke Texte und Liberalismus einfach nicht miteinander zu vereinbaren sind (ich denke da an Raggabund, Mellow Mark und viele andere) - es ist auch ein Zeichen einer liberalen Grundhaltung, sich selbst kritisch sehen zu können, sich in die Position eines Anderen hineinzuversetzen und sich Kritik auch vorbehaltslos anzuhören: Insbesondere, wenn sie gut klingt.